RainfarnDer Rainfarn (Tanacetum vulgare, Syn.: Chrysanthemum vulgare (L.) Bernh.), auch Wurmkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der Rainfarn zählt zu den Kompasspflanzen, die ihre Blätter im vollen Sonnenlicht genau senkrecht nach Süden richten.Der Rainfarn ist eine stark wuchernde, ausdauernde krautige Pflanze. Er bildet ein Rhizom. Die wechselständigen, dunkelgrünen, länglichen, gefiederten Laubblätter duften stark. Die unteren Laubblätter sind gestielt, die oberen sitzend. Die ganze Pflanze enthält stark riechende ätherische Öle (Campher, Borneol, Thujon) und Bitterstoffe, die die Einstellung zum Rainfarn zur Geschmackssache machen: Manche Menschen mögen dessen Geruch, andere fühlen sich davon abgestoßen.Er trägt von Juni bis September in doldenrispigen Gesamtblütenständen leuchtendgelbe, körbchenförmige Teilblütenstände. Insgesamt sehen die Blütenkörbchen wie Gülden Knöpfle oder Westenknöpfe aus (so lauten volkstümliche Namen); Kinder verwenden sie als Spielgeld. Die glatten Hüllblätter sind 4 mm lang und 2 mm breit. Es sind keine Spreublätter vorhanden. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 1 cm, eine Höhe von 5 bis 6 mm auf und enthalten etwa 100 zwittrige Röhrenblüten. Die gelben Röhrenblüten sind bis zu 2,3 mm lang. Zungenblüten fehlen.
Die glatten, fünfrippigen, etwa 1 mm langen Achänen besitzen meist keinen Pappus oder höchstens einen krönchenförmigen Saum.Der Rainfarn ist eine ausdauernde, wintergrüne Halbrosettenpflanze. Im vollen Sonnenlicht stehen die Blätter mehr oder weniger senkrecht nach Süden gerichtet; dieses Verhalten als Kompasspflanze ist eine Anpassung an die Wärmestrahlung sonniger Standorte. Die Pflanze wurzelt bis 90 cm tief.Die Blüten sind vorweibliche, strahlenlose „Körbchenblumen“ . Alle Blüten sind zwittrig. Wegen der nur 1 mm langen Kronröhre ist der Nektar allen Besuchern leicht zugänglich; deshalb werden die Blüten reichlich von Insekten aller Art besucht. Jedoch wird vor allem Pollen angeboten. Blütezeit ist von Juni bis September.Die Früchte sind Wind- und Tierstreuer; auch Wasserhaftausbreitung ist möglich. Fruchtreife ist von August bis Oktober.Vegetative Vermehrung erfolgt reichlich durch unterirdische Ausläufer (Kriechwurzler).Die Art wird vom Weidevieh verschmäht.Der Rainfarn hat eine eurasische Verbreitung. Er ist mittlerweile ein Neophyt in den gemäßigten Gebieten der übrigen Erdteile. Es gibt einige Sorten für die Verwendung als Zierpflanze.
Der Rainfarn wächst häufig und gesellig in staudenreichen Unkrautfluren, an Wegen, Schuttplätzen, Dämmen, gern an Brandstellen, auch an Ufern (Stromtalpflanze), auf sommerwarmen, nicht zu trockenen, nährstoffreichen, schwach basisch bis basischen, humosen Böden. Nach Ellenberg ist er eine Lichtpflanze, subozeanisch verbreitet, ein Frischezeiger, mäßig stickstoffreiche Standorte anzeigend und eine.Klassencharakterart ausdauernder Stickstoff-Krautfluren (Artemisietea vulgaris).
Auf stickstoffreichem Wildland ist oft das Rainfarn-Beifuß-Gestrüpp ein sich über Jahre hinweg fast unverändert haltendes Entwicklungsstadium in der vom Menschen unbeeinflussten Sukzession.
Diese Pflanzenart ist ein Kulturbegleiter und Gartenflüchtling.Die stark duftenden Blätter sowie die Blüten des Rainfarns, die insektenabweisende Wirkstoffe enthalten, wurden früher ausgestreut, um Ungeziefer fernzuhalten. Im kolonialen Nordamerika wurde Rainfarn in Särge gelegt und Leichentücher wurden mit Rainfarnextrakt getränkt. Rainfarn wurde auch angepflanzt, um den Kartoffelkäfer zu vertreiben. Nach einer Studie wurde dadurch der Kartoffelkäfer-Befall um 60-100% reduziert. Getrocknete Rainfarnblätter werden in der Imkerei verwendet, um die Bienen zu beruhigen.In den antiken Schriften ist der Rainfarn nicht zu finden. Die erste schriftliche Überlieferung findet sich im Capitulare Karls des Großen. Rainfarn wurde früher bei Wurmerkrankungen eingesetzt, allerdings rufen größere Mengen als 1 bis 3 Gramm Rainfarn Vergiftungserscheinungen hervor, so dass man heute im Falle von Wurmerkrankungen auf andere, wirkungsvollere und harmlosere Mittel zurückgreift. Verbreitet war auch seine Verwendung gegen Ungeziefer. Eine Waschung sollte Flöhe und Kopfläuse vertreiben. In der Tierheilkunde wird der Tee Kälbern und Kühen bei Durchfall verabreicht. Als Breiumschlag soll Rainfarn bei Quetschungen, Rheuma und Krampfadern helfen. Das Laub kann Hautreizungen verursachen. Rainfarnöl ist ein starkes Gift, dessen innere Anwendungen nicht unbedenklich sind, weil sie zu Allergien und Vergiftungen führen können.Der Rainfarn wird auch als Färbepflanze verwendet. Die Blütenköpfe des Rainfarns ergeben zusammen mit dem Beizmittel Alaun einen dunkelgelben Farbton. Für die Beize werden 12 bis 20 g Alaun auf 100 g Wolle genommen. Dunkelgrün wird die Färbung mit einer Alaunvorbeize, Eisensulfat-Nachbeize und Ammoniak-Entwicklungsbad. Man braucht etwa 400 g frische Blüten für 100 g Wolle.Der Rainfarn kann auf der Haut Kontaktallergien auslösen. Sesquiterpenlactone sind dafür verantwortlich. Als Hauptwirkstoff kommt Parthenolid in Betracht, neben einer ganzen Reihe anderer Kontaktallergene wie: Crispolid, Tanacetin, Reynosin, und 1-beta-Hydroxy-arbusculin A. Vor allem Floristen und Blumenzüchter können von Kontaktallergien betroffen sein.
Rainkohl (Laqsana communis)In der Magie spielen nur Pflanzen eine Rolle, bei denen drei Blütenstiele aus einem Punkt wachsen. Diese besitzen die Fähigkeit, Geschäfte positiv zu beeinflussen. In der Hausmedizin gibt es als kühlendes, erweichendes und auflösendes Mittel.
Raute (Ruta graveolens)Im Volk ist diese Pflanze als Wein-oder Gartenraute bekannt. Im Zauberwesen wurde sie als zauberlösendes Mittel eingesetzt. Sie wurde als Amulett getragen und auch unter Türschwellen begraben. Manch einer versteckte sie hinter dem Fensterrahmen. Die Blätter gelten als kräftiges Reizmittel und verströmen einen starken und unangenehmen Geruch.
Rizinus (Ricinus communis)Heute ist wohl die durchschlagende Kraft des Rizinusöls am bekanntesten, aber manch einer wird sie ach unter den Namen Christuspalme oder gemeiner Wundbaum kennen. Im Zauberwesen sind die Häuser, bei denen die Christuspalme wächst, gegen Geisterspuck geschützt, die Blätter werden an geheimen Spuckorten bei Exorzismen benutzt. In der Medizin wird das leichtgelbe, unangenehm riechende Öl der Samen als Abführmittel geschätzt.