Hekate regiert die Nacht, vor allem bei Neumond, und eine beachtliche Geisterschar begleitet sie. Hekate ist eine griechische Göttin, die einige Angst erregende Züge trägt. Die Beherrschung der magischen Kräfte machte sie in späteren Zeiten zum Urbild der "bösen Hexe". Wenn sie in Erscheinung tritt, trägt sie eine brennende Fackel, schwingt sie eine Geißel, wird sie von heulenden Hunden begleitet und verbreitete lähmenden Schrecken unter denen, die ihr begegnen.
Mythologische Hintergründe:
Hekate ist die Tochter des Titanen Perses und der Asteria. Obwohl sie mit Gespensterscharen und den Geistern der Toten umgeht, wurde sie lange verehrt. Vor allem an Wegkreuzungen legte man Opfer für sie nieder und bat sie, die Wege der Reisenden zu beschützen. Verreiste man selbst, stellte man eine Statue der Hekate vor die Haustür, um ihrem gefürchteten Gefolge klarzumachen, dass das Haus Freunden ihrer Herrin gehörte. Man traf sich Hekate zu Ehren auch bei privaten Festmahlen bei denen man sich über magisches Wissen und Zaubereien unterhielt. Die Reste des Mahles wurden als Gaben für ihre heiligen Hunde vor die Tür gestellt.
Was Hekate auszeichnet
Die Griechen erkannten das hohe Alter der Hekate an, denn die Göttin war schon vor der Zeit der olympischen Götter eine mächtige Gestalt, die auf die großen Muttergöttinnen zurückging. Gerade dieses Alter wurde allmählich mehr und mehr betont, so dass sie zur Königin der Nacht wurde, zur Göttin des schwarzen Mondes die über die Geister der Toten regierte, zur Wächterin der Weggabelungen, zur Herrin der Unterwelt. Wem sie wohlgesonnen war, dem schenkte sie übernatürliche Kräfte und magisches Wissen, so glaubte man zumindest.
Wenn man Hekate als eine alte Hexe bezeichnet, so ist das nicht abwertend gemeint. Es vielmehr ein Ausdruck der Achtung. Sie ist die alte Frau, die alles gesehen und erlebt hat und die vor nichts mehr Angst hat, vor allem nicht vor der Dunkelheit und dem Tod. Sie ist die dreigesichtige Göttin, die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft kennt und deshalb auch die Kraft der Wahrsagung besitzt. Sie steht an den Scheidewegen zwischen Leben und Tod und darum ist sie auch eine begnadete Hebamme, denn als Göttin, die über die Seelen der Toten herrscht, gibt sie diese auch wieder dem Leben zurück.
Sie kennt die magischen Kräfte, die geheimen, unsichtbaren Energien, die in das Leben hineinwirken, und damit kennt sie auch die Geister und Dämonen, die sie begleiten. Hekate ist auch die Mutter der Alpträume und nächtlichen Ängste. Sie ist aber auch die furchtlose Alte, die unabhängig in der Nacht umherstreift.
Vor derartigen wissenden (meist alten) Frauen hat man sich so sehr gefürchtet, sie haben einige Menschen so unsicher gemacht, dass man sie zu Symbolen des Bösen erklärt hat - den Hexen, die in manchen Zeiten gnadenlos verfolgt und vernichtet wurden.
Titel, unter denen sie angerufen wird:
Herrin der Unterwelt
Gebieterin über die Toten
Königin der Geister
Wächterin der Weggabelungen
Göttin der Zauberei
Göttin des schwarzen Mondes
Königin der Nacht
dreigesichtige Göttin
Mutter der Alpträume und Ängste
Fackelträgerin
Göttin der Mysterien und Geheimnisse
u.a.
Wichtiges für Rituale
Der Feiertag zu Ehren Hekates ist der 16. November. Ihre bevorzugten Plätze sind Weggabelungen oder einsame Orte. Weiße Blumen liebt sie besonders, als Räucherwerk kann man Lorbeerblätter, aber auch Jasmin, Zypresse oder Thymian verwenden (oder eine Mischung aus diesen). Ein Speiseopfer, dass ihre Tiere fressen können, wird sie einem danken und wenn man einen Hund hat, darf der gerne dem Ritual beiwohnen.