Auch alteuropäische Völker differenzierten die Heilmittel.Die Germanen zum Beispiel odneten die Kräuter nach den Eigenschaften ihrer totemischen Seelentiere :
Kräuter der Fraya : Allgemaim bekannte und beliebte Hausmittel,wie Kamille,Wegerich oder Holunder,der Anwendung von Mutter zu Tochter weitertradiert wurde.Die Kräuter wurden in Bündeln zusammengafaßt und im Augustmond geweiht.Die Hausherrin,der es oblag,für die Gesundheit im Haus und Stall zu sorgen,kochte Kräutersalben und-milck,buk Kräuterwecken und braute Heilkräuterbiere.Auch die Pflanzen der Liebe,die Aphrodisiaka,standen unter der Obhut der Fraya,deren Tier die Raubkatze(Luchs)ist.
Bärenpflanzen : Wenn die Hasusmittel nicht ausreichten wurde der heilkundige Lachner bestellt.Seine Heilpflanzen hatten Bärenkräfte.Solche stark wirkenden Wurzelnwaren dem Donar Thor,dem>>Asenbär<<dem kosmischen Bären,geweiht,der Blitzhell bewaffnet den giftigen,krankheits bringenden Würmern den Garaus machte.Mit den richtigen Wurzeln dieser Kraftpflanzen und dem richtigen Spruch wurden die elbischen Schlange ausgetrieben,die sich in Mark und Bein einnisten und die Lebenskraft wegsaugen.
Wolfspflanzenwaren jene äußerst giftigen Gewächse wie Tollkirschen,Seidelbast oder Eisenhut,mit denen man Wölfe und Füchse vergiftete oder beim Gericht die Giftprobr duchführte.Sie waren dem Tyr,den furchtlosen Bezwinger des Fenriswolfs und Hüter der Gestze geweiht.Aber auch Zauberer machten manchmal Gebrauch von Wolfskräutern,da sie,wenn richtig dosiert,die Seele vom Leib zu trennen vermögen und das>>Fliegen<<ermöglicht.In diesem Fall gehörten sie dem Oden,dem schamanistischen Zaubergott.
Kräuter der Höllewurden durch denStorch oder die Wildgans dargestellt.Im ersten Fall handelt es sich um Geburtskräuter,denn diese Göttin ist es ,die tief unter der Erde weilende Seelen ins Licht des Diesseits entläßt.Im zweiten Fall sind es Flugsalbenkräuter,mit deren Hilfe die als Sejdkoner bekannten Schamaninnen die jenseitigen Elfen-und Totengifilde erkundeten.
Hundspflnzen waren letzlich wertlose stinkende Kräuter,wie etwa die Hundskamille,der wertlose Hundskerbel oder die giftige Hundsschlehe(Ligustum).
Derartige Differenzierungen sind wichtig,denn Heilkraut ist nicht gleich Heilkraut.Der große Phytotherapeut Prof.Rudolf Fritz Weiß führt in seinem Lehrbuch der Physiotherapie (1991),die Phytotherapeutika in drei Kategorien :
mite=milde schwach wirksame Mittel
media=mittelwiksame Mittel
forte= stark wirkende Mittel